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Lokale Begriffe (V.V. Drei Grenzen)

Geschichte ➔ Lokale Begriffe

LOKALE BEGRIFFE     

Die Göhl

Das Wort GÖHL ist vom germanischen Wort "GULIA" abgeleitet, was "Enger und Tiefer Fluss" bedeutet.
In der Wirklichkeit handelt es sich hier um ein Bach, der sich aber nach Regenfällen schnell in einen Strom umwandelt.

Die Quelle ist im Süden von Aachen (Lichtenbusch-Eynatten) gelegen.
Die Göhl bleibt in Belgien von Eynatten bis Sippenaeken (über Moresnet und Bleyberg) und überschreitet die Grenze in Cottessen (zwischen Vaals und Epen).

Dann, von Wittem aus in Richtung Valkenburg, läuft sie in die Maas in Bunde (Im Norden der Stadt Maastricht).
Früher gab es viele Wassermühlen entlang der Göhl.

Der Preuswald

Dieser fängt an der Lütticherstrasse an, die die Forstrevieren der Stadt Aachen trennt (Linzenshäuschen und Adamshäuschen).

Der Ursprung des Namens hat nichts mit "Preussen" zu tun, sondern mit "Preus", was "Grenze" in Mitteldeutsch bedeutet. Darum findet man den "Preuswald" in Belgien, aber auch in den Niederlanden.

Die Grenze war eigentlich die Grenze zwischen dem Aachener Gebiet und dem Herzogtum Limburg.

Drei Grenzen

An der Grenze zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland liegt der Drei-Länderblick, ein Ausflugsziel für die Touristen, das sich mit einem hohen Aussichtsturm, einem Labyrinth, Souvenirs, Essen- und Trinkmöglichkeiten... gekennzeichnet.

Für die Niederländer bedeuten dieser 322,5 Meter hoch Hügel auch den höchsten Punkt der Niederlanden.
Während mehr als 100 Jahren (von 1815 bis 1919) gab es eigentlich hier vier Grenzen weil Neutral-Moresnet damals ein unabhängiges Gebiet war.

Zinkbergwerke

Gemmenich, ehemalige Bauernortschaft zwischen dem Göhltal und der Grenze, entwickelte sich im XIX.
Jahrhundert in Richtung Kelmis (Neutral-Moresnet) und wurde dann ein Arbeiterdorf, weil die Arbeiter in Neutral-Moresnet (wo sich ein ähnliches Dorf entwickelte) Arbeit im Zinkbergwerk fanden.

In dieser Gegend sind die Giebel der Häuser die am Westen liegen meistens mit Zink bedeckt.
Als Napoleon III im XIX. Jahrhundert beschlossen hatte, moderne neue Häuser in Paris zu bauen, war sein Halbbruder Mitglied des Verwaltungsrates der "Vieille Montagne".

In Paris wurden damals viele neue Dachwinkel mit Zink der Vieille Montagne bedeckt. Damit waren auch Dachfenster möglich, was viel Erfolg für die Zinkproduktion der Vieille Montagne mit sich brachte.
Damit war auch die Zinkreserve der Vieille Montagne schon rund 1890 vollständig ausgeschöpft.

Herzogweg oder Königsweg

In seinem bekannten Werk "Histoire du Duché de Limbourg" erwähnt M.S.P. Ernst in 1837 die Anwesenheit dieses Weges. Im Herzogtum Limburg bestand damals ein großer Weg, der unter dem Namen Herzogenweg bzw. Königsweg bekannt war.
Er kam vom Rhein, über Herzogenrath (Rolduc), Vaals, Moresnet, Hontem-Baelen bis Limburg. Von dort aus ging er im Wesertal weiter in Richtung Verviers und Lüttich.
Dieser Weg gehörte dem Herzog Limburg, der auf diese Weise das Wegenetz zwischen Rhein und Maas beherrschte.

Marveld in Moresnet oder Cosenberg in Montzen (in "Vygh") waren Teile dieses Weges, vom dem hier und da noch Spuren zu finden sind.

Bis 1753 bestand eine Postkutschenstation, die auf die Bedeutung dieses Weges hinweist, weil keine Postkutschenstationen entlang Feldwegen bestanden.
Der Weg ist aber mit dem Bau der Strasse Lüttich-Aachen verschwunden.

Oberst Peckham

Die Dörfer der jetzigen Gemeinde Plombières wurden am 12. September 1944 vom 3. Infanterie-Bataillon der Ersten Amerikanischen Division befreit.

Elisha Peckham ist von Naraganset im Staat Rhode Island gebürtig. Er ist 11.3.1913 geboren und am 18.8.2003 verstorben.

Er war ein Pflichtmann und ein unbescholtener Leiter, der von seinen Soldaten sehr beliebt war.
Am 11. November 1944 hat die Gemeinde Gemmenich, auf Wunsch der Bevölkerung, dem Oberst Peckham und seinen Soldaten für die Befreiung danken wollen, indem der Dorfplatz zum " Place Colonel Peckham" umbenannt wurde.

43743 Soldaten haben in dieser Division gedient und 21.023 sind für unsere Freiheit verstorben. 696 liegen im Amerikanischen Friedhof von Henri-Chapelle in Homburg.

Der Oberst Peckham hat noch im Jahre 1965 in Gemmenich einen Besuch abgestattet. Er wurde auch mehrmals ausgezeichnet.

Gaspard Antoine van der Heyden, Baron von Belderbusch.

Am 17. Januar 1722 wurde Gaspard Antoine van der Heyden, Baron von Belderbusch, im Schloss Streverströp, (wahrscheinlich in der Schlosskapelle) getauft.

Warum diese Persönlichkeit aus Montzen hier erwähnen?

Schon jung hatte er große Verstandsfähigkeiten und Ehrzucht. Dies wird ihn zum Erfolg bringen.
Nach seinen Studien bei den Jesuiten in Aachen, lernt er das Recht in Löwen.
Als er noch jung ist tritt er bei dem Erzbischof Clemenz August von Bayern in Köln im Dienst. Am 28 April 1741 stellt er als Rednermeister seine Dissertation vor in Löwen (Römisches Recht).
Am 17. April 1749 wird er im Orden der Deutschen Ritter aufgenommen.
1755 wird er Präsident des Lehnshofes und wird er für die Finanzen zuständig.

Anlässlich der Krönung von Karl von Lothringen wird er im Jahre 1761 Weihbischof von Alden Biesen.
Am 16. Juli 1761 vertraut er in den Österreichischen Niederlanden an Ludwig von Beethoven die Leitung der Musikalischen Kapelle an.
Am 6. Februar 1782 wird er Graf des Heiligen Reiches.
Zuerst mit Vergennes und dann von Talleryrand befreundet, kann er sich einfach am "Directoire" und am "Consulat" anpassen.
Er wird sogar "Préfet de l'Oise" und endlich Senator des Reiches. Aber in 1814 stimmt er für die Absetzung Napoleons.

Am 18 September 1776 war er in Montzen für die Beerdigung seiner Mutter Eugenie de Westrem, die am 30 September 1775 in Worm bei Heerlen gestorben war und die seit 1776 in der alten Kirche Montzen begraben liegt.

Das größte Werk von Gaspard-Antoine Van der Heyden ist die Gründung im Jahre 1777 der Bonner Hochschule die schon im Jahre 1784 eine Universität geworden ist.

Er ist die berühmste Persönlichkeit aus Montzen aber wohl von der örtlichen Bevölkerung nicht gut bekannt.
Am 5. Februar 1950 hat ein Beschluss des Regenten der Gemeinde Montzen die Erlaubnis gegeben, die Wappen der Belderbusch im Gemeindewappenschild zu tragen.

Galmei-Stiefmütterchen.

Lateinischer Name : Viola calaminaria (Gingins) Lej.

Französischer Name : Pensée calaminaire - Deutscher Name : Galmei-Stiefmütterchen - Niederländischer Name : Zinkviooltje.

Familie der Violaceae

Biologische Merkmale : Mehrjährige Pflanze, Hemikryptophyt
Größe : 8 - 40 cm
Blühend: Mai - Juli

Kalaminrasen im Osten Belgiens, im äußersten Süden der Niederlande und in der Region Aachen mit gelbblühenden Violakalaminarien.

In Kelmis in der Provinz Lüttich gibt es eine spezifische Unterart des Veilchens - Viola lutea ssp. calaminaria (Kalamin-Stiefmütterchen), das sich an einen Zinküberschuss aus einer alten Halde (Schlackenhalde) eines ehemaligen Bergbauunternehmens angepasst hat.

Das Zink im Gebiet entlang des Flusses Geul stammt aus Zinkminen, die zwischen 1860 und Anfang des 20. Jahrhunderts in Belgien betrieben wurden.
Zink wird zum Teil als Blasstaub transportiert, so dass die Umwelt reif für zinkhaltige und zinkliebende Arten geworden ist, was zum Teil auf den kleinen Fluss Hohn zurückzuführen ist, der in seinem Lauf ebenfalls zinkhaltige Schichten durchschneidet und in die Gueule mündet.
Es gibt auch einen Ort in Ostwestfalen, an dem eine blaue Sorte wächst.

Nirgendwo sonst in der Welt hat die Viola diese Anpassung für notwendig erachtet.
Unter einer Hyperakkumulation von Schwermetallen (Ni, Zn, Cd usw.) in Pflanzen versteht man die Fähigkeit, bestimmte Metalle in den Blättern in anormal hohen Konzentrationen anzureichern.

Dieser Charakter bleibt aus ökologischer und evolutionärer Sicht immer noch missverstanden. Es wurden jedoch mehrere Hypothesen vorgeschlagen, um den adaptiven Vorteil der Hyperakkumulation zu erklären. Man geht davon aus, dass es sich um eine "mineralische" Abwehr gegen Pflanzenfresser und Krankheitserreger handeln würde.
Eine solche Art wird in ihrem Verbreitungsgebiet als endemisch bezeichnet.

Diese Blume ist in ganz Wallonien durch das Dekret vom 6. Dezember 2001 geschützt. (M.B. 22/01/2002).